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04.05.2015
Weitersagen! Ruderfähre nahm Saisonbetrieb wieder auf

Berlin Treptow-Köpenick (tour's / M. Str.-Hl.) - „Weitersagen: Die Fähre fährt wieder!“, appellierten am Vormittag des 1. Mai unisono Verkehrssenator Andreas Geisel und Bezirksbürgermeister Oliver Igel am Fähranleger von Alt-Rahnsdorf. Am Steg hatte sich an diesem schönen Frühlingsvormittag eine Menge Menschen angesammelt, konnte man doch nach einjähriger Unterbrechung endlich wieder mit „Paule III“ zwischen der Rahnsdorfer Kruggasse und den Müggelheimer Spreewiesen übersetzen.

Am 16.April waren nach langen Verhandlungen entsprechende Verträge zwischen Senat, BVG und Weißer Flotte Stralsund geschlossen worden. Somit kann die Ruderfähre künftig an den Wochenenden (Samstag/Sonntag) und Feiertagen (Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit) zwischen dem 1. Mai und 3. Oktober an 48 Betriebstagen in diesem Jahr verkehren. Die Nutzung wird – da es ein Linienbetrieb ist – wie bisher mit offiziellem Fahrschein (Kurzstrecke) der BVG und zwischen 11 und 18 Uhr, auch mit Fahrrad, möglich sein.

Wie tour´s mehrfach im Regional-Magazin und online berichtet hatte, gab es im vergangenen Jahr, initiiert vom Heimatverein Köpenick e. V. und dem örtlichen Fischermeister Andreas Thamm, eine öffentlichkeitswirksame Protestkampagne, an deren Ende rund 18.000 Unterschriften zum Erhalt der Traditionsfähre an den damaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit übergeben werden konnten. Zahlreiche Gespräche in den vergangenen Monaten führten zu dem Ergebnis, dass die Ruderfähre nun an den am stärksten nachgefragten Wochentagen wieder ihren Betrieb aufnehmen wird, nachdem bei der Neuvergabe der Fährleistungen durch das Land Berlin diese Strecke eingespart werden sollte. Auch der langjährige Fährmann Ronald Kebelmann sitzt wieder am Ruder des blauroten Kahns, den der Heimatverein im Vorjahr vorsorglich und für 1.800 Euro vor dem Verkauf nach Außerhalb gerettet hatte. 20.000 Euro lässt sich der Senat diesen ungewöhnlichen Fährbetrieb mit über 100jähriger Tradition über die schmale Müggelspree kosten. Der ist zur Saison nicht nur Touristenattraktion, sondern spart Anwohnern und Besuchern im Südosten Berlins auch Zeit und kilometerweite Umwege.

Zum Start der neuen Saison der Ruderfähre gab es ein offizielles Anrudern mit Senator Geisel, der sich erst persönlich für den Ruderfährerhalt ins Zeug und nun vergnügt bei „Paule III“ auch in die Ruder legte. Wie so viele, die gekommen waren und sich nun freuen konnten, verbinden ihn ganz persönliche Erinnerungen mit dem so ungewöhnlichen, lieb gewordenen Transportmittel. Fischer Thamm bezeichnete sich an diesem 1.Mai einfach als glücklich über den Erfolg und darüber, dass man Versprochenes auch gehalten habe. Andreas Förster, Vorsitzender des Heimatvereins Köpenick, ist froh, dass sich das große und lang anhaltende Engagement von Verein und vielen Berlinern und Brandenburgern und der Druck, den man aufbauen können, letztendlich gelohnt haben. Auf dem angrenzenden Thammschen Fischergehöft bot der Hauptmann von Köpenick alias Jürgen Hilbrecht sein Programm, und vor der vertrauten schönen Kulisse des alten Dörfchens, des Bootsverkehrs auf dem Spreearm und des kräftig geruderten Fährkahns mittendrin schmeckte der leckere Fischimbiss an diesem besonderen Tag allen auch besonders gut.

Mehr zu den Aktivitäten des Heimatvereins Köpenick und sein bürgerschaftliches Engagement auch im nächsten tour´s-Regionalmagazin.



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