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25.07.2011
Starke(r) Volltreffer im historischen Grand Prix
Berlin-Hoppegarten (tour’s/PI): Danedream heißt die Siegerin der 121. Austragung des Großen Preises von Berlin. Die dreijährige Stute des badischen Gestüts Burg Eberstein, verwies den für beinahe unschlagbar gehaltenen „Galopper des Jahres 2010“ Scalo auf Platz zwei vor Superstition, einer weiteren Außenseiterin, sowie den Mitfavoriten Night Magic und Lucas Cranach. Besonders verblüffend war der Vorsprung von fünf Längen, den die Siegerin dem Rest des Feldes auf der Zielgeraden abnahm.

Der Sieg in dem wieder an seinem Gründungsort Hoppegarten (1888) ausgetragene Grosse Preis, das bisher bestbesetzte Galopprennen des Jahres in Deutschland, war entschieden eine Beute des Jockeys Andrasch Starke. Der fünfmalige deutsche Championjockey verdiente ihn sich in zwei Akten: Erstens entschied er sich in den Tagen vor dem Rennen den Ritt auszuführen, obwohl das von der Stute zu tragende Gewicht von 53 Kilogramm einige Pfund unter seinem normalen Kampfgewicht liegt und er energisch „ackern“ musste, um am Renntag leicht genug zu sein. Zweitens spielte Starke in dem taktisch gelaufenen Rennen seine ganze Erfahrung und Klasse aus. Als nach lange verschlepptem Tempo sein Kollege Filip Minarik vor dem Schlussbogen die Spitze übernahm und das Tempo beschleunigte, war Starke ihm mit Danedream aufmerksam auf den Fersen und eingangs der Zielgeraden sofort in Angriffshaltung. Energisch brachte er Danedream an der Außenseite des Feldes in Schwung. So hatten einige seiner Kollegen, die mit ihren Angriffen zu lange gewartet hatten, das Nachsehen. Starke: „In einem so langsam gelaufenen Rennen darf man nicht so weit hinten bleiben,“ freute sich der Stalljockey von Danedreams Trainer Peter Schiergen. „Ich war begeistert, dass Danedream gegen ein so hochklassiges Feld so überlegen gewonnen hat, und das als Stute“. Der frühere Championjockey betreut die Dreijährige in seinem Stall an der Kölner Rennbahn. Für ihre Besitzer, die sie vor nur 14 Monaten zum Schleuderpreis von 9.000 Euro in Baden-Baden ersteigern konnten, ist Danedream geradezu ein Lottotreffer, denn nach einem dritten Platz im italienischen Derby sowie dem größten Stutenrennen Italiens und dem gestrigen Grand Prix ist sie auf dem internationalen Vollblutmarkt jetzt Millionen wert. Nach Einschätzung der offiziellen Handicapper ist sie die zweitbeste dreijährige Stute Europas. Als nächstes soll sie das Prestigerennen um den Grossen Preis von Baden bestreiten sowie im November eines der Millionenrennen um den Breeders` Cup in Kentucky.

Nur auf dem letzten Platz landete Cavalryman aus dem Turfimperium des Herrschers von Dubai. Er wurde, nach einem schweren Sturz von Godolphin-Jockey Lanfranco Dettori am Vortag ersatzweise von Alexander Pietsch geritten. Eine herbe Enttäuschung war auch das Abschneiden des Hoppegartener Lokalmatadors Gereon. Der dreijährige aus dem Stall von Christian Zschache kam, diesmal unter Eduardo Pedroza, nicht über den neunten und vorletzten Platz hinaus.

Rund 11.000 Besucher sahen bei letztlich idealem Rennwetter neun bestens besetzte Rennen und wetteten nach Kräften. Circa 400.000 Euro flossen durch die Wettkassen, der Umsatz betrug 369.999, 85 wovon 210.540,50 € auf der Bahn erzielt. Einen besonderen Erfolg gab es für den Veranstalter auch an der Medienfront: Die ARD-Sportschau, seit Jahren eher abstinent, soweit es um Galopprennsport geht, brachte einen Beitrag von dem Ereignis.

 

 


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