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09.02.2016

Karrendorfer Wiesen in schützender Hand

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Greifswald (tour's / PI) : - Die ‚Karrendorfer Wiesen‘ - ein ca. 360 ha großes Salzgraslandgebiet vor den Toren der Hansestadt Greifswald – werden 2016 als Bestandteil des „Nationalen Naturerbes“ in das Eigentum der Michael Succow Stiftung übertragen und durch diese weiter betreut. Dies erfolgt auf Basis einer durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Land Mecklenburg-Vorpommern und die genannte Stiftung nun unterzeichneten Übertragungsvereinbarung.

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV, begrüßt die Übertragung der Flächen: „Das Projekt zur Sicherung von bedeutsamen Naturschutzflächen des Bundes als Nationales Naturerbe ist zweifelsohne einer der herausragenden Meilensteine der Naturschutzpolitik der vergangenen Dekade und darüber hinaus. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat diesen Prozess von Anfang an maßgeblich begleitet und unterstützt.“

Mit etwa 47.000 ha liegen etwa 30% der deutschlandweit als Nationales Naturerbe gesicherten Flächen in MV. Im Verbund mit weiteren ehemaligen BVVG-Flächen wurden in MV bislang rund 60.000 Hektar Naturschutzflächen des Bundes gesichert und können dauerhaft nach naturschutzfachlichen Kriterien betreut und behandelt werden. Damit hat MV den größten Anteil an Naturschutzflächen aus dem Nationalen Naturerbe in Deutschland, darunter der frühere Truppenübungplatz Lübtheen mit 6.200 ha und das Naturerbe-Gebiet Prora am Jasmunder Bodden mit etwa 1.900 ha.

  „Dabei war es uns immer wichtig, die künftige Verantwortung für die zu sichernden Flächen auf eine breite Basis zu stellen und auch das Engagement von kleinen und großen Stiftungen, Verbänden und Ehrenamtlicher zu stärken. Ich bin froh, dass die Michael Succow Stiftung mit ihrer Kompetenz im Moor- und Naturschutz hier zukünftig Verantwortung übernimmt. Ich danke Michael Succow für seine außerordentlichen Leistungen für den Naturschutz in Deutschland und MV, insbesondere in der Wendezeit. Ich weiß, dass er einen großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den praktisch tätigen Landwirten legt. Das hat sich auch bei der Erarbeitung des Masterplanes für eine nachhaltige Landwirtschaft in MV gezeigt, wo sich die Stiftung sehr konstruktiv eingebracht hat. Nur gemeinsam können wir Erfolge sowohl für den Naturschutz als auch für die Landwirtschaft erreichen. Die Karrendorfer Wiesen werden auch zukünftig ein Vorzeigebeispiel sein“, so der Minister weiter.

Auch Prof. em. Dr. Michael Succow freut die Übertragung der Fläche sehr: „Die Karrendorfer Wiesen liegen mir seit meinen Studentenzeiten ganz besonders am Herzen. Seit über 50 Jahren verfolge ich den Werdegang dieses bedeutenden Küstenüberflutungsmoores.“ Heute rasten dort wieder Zehntausende Sumpf- und Wasservögel und es brüten dort zahlreiche seltene Vogelarten. Das war nicht immer so: In den 70er Jahren wurden die zuvor noch regelmäßig überfluteten Salzweiden eingedeicht, entwässert und mehrfach umgebrochen. Gravierender Moorschwund und ein dramatischer Verlust der hier einst typischen Tier- und Pflanzenarten waren die Folge. Erst der Rückbau der Boddendeiche u.a. auf Initiative des Greifswalder Zoologen und Naturschützers Prof. Gerd Müller-Motzfeld (…) brachte seit 1995 eine Wende. Heute pflegt ein ortsansässiger Landwirtschaftsbetrieb die Fläche.

Mit der Übertragungsvereinbarung ist der Erhalt der Karrendorfer Wiesen als Paradebeispiel für einen angepassten Küstenschutz und eine nachhaltige Nutzung empfindlicher Küstenüberflutungsräume nun langfristig gesichert.



 

 


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